Fördermaßnahme: Organische Elektronik, insbesondere Organische Leuchtdioden und Organische Photovoltaik, Laufzeit 01.09.2012 - 31.07.2018

Mit dieser Fördermaßnahme verfolgt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Ziel, den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf dem jungen Gebiet der Organischen Photovoltaik (OPV) und der Organischen Leuchtdioden (OLED) durch Unterstützung von FuE-Maßnahmen zu erreichen.

Bekanntmachung

Organische Elektronik, insbesondere Organische Leuchtdioden und Organische Photovoltaik

Der nachfolgende Text ist nur ein Auszug aus der Bekanntmachung. Die vollständige, rechtlich geltende Bekanntmachung finden Sie auf der BMBF-Seite.

Mit dieser Fördermaßnahme verfolgt das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Ziel, den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf dem jungen Gebiet der Organischen Photovoltaik (OPV) und der Organischen Leuchtdioden (OLED) durch Unterstützung von FuE-Maßnahmen zu erreichen. Sie ist Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Die Fördermaßnahme ist Bestandteil der High-Tech-Strategie der Bundesregierung. Ihr liegen die Programmlinie "Photonik Forschung Deutschland" und das "6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung" (http://www.energieforschung-bmbf.de/) zu Grunde. Sie setzt die Innovationsallianzen "OLED 2015" und "Organische Photovoltaik" mit einer anwendungsorientierten Zielsetzung fort.

Ziel der Förderung

Das BMBF beabsichtigt, mit der Fördermaßnahme durch eine Kombination von Grundlagenforschung, Erforschung von Prozesstechnik und bauelementspezifischer Entwicklung in allen Anwendungsfeldern der Organischen Elektronik, insbesondere OPV und OLED, den Reifeprozess der Technologien bis hin zu einem industriellen Breiteneinsatz zu beschleunigen. Die Fördermaßnahme zielt auf Innovation und Wachstum in Deutschland.

Schwerpunkte OLED und OPV

Der Schwerpunkt der organischen Leuchtdioden liegt auf der Erforschung von Anwendungskonzepten, die in (Device-)Demonstratoren münden und die Hochskalierbarkeit der Produktionsprozesse berücksichtigen. In der OPV sind in vielen Teilaspekten grundlegende FuE-Arbeiten sowie industriegeführte Forschung notwendig, um das Verständnis physikalischer Vorgänge in den verschiedenen Materialien zu verbessern und die Voraussetzungen für eine Kommerzialisierung zu schaffen.

Förderfähig sind anwendungsorientierte Forschungsarbeiten des vorwettbewerblichen Bereichs, sowie grundlegende Forschungsarbeiten mit längerfristigen Anwendungsperspektiven, die jeweils durch ein hohes wissenschaftlich-technisches Risiko gekennzeichnet sind. Ein arbeitsteiliges und multidisziplinäres Arbeiten von Unternehmen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu allen Aspekten der Wertschöpfungskette wird gewünscht. Eine inländische Verwertung der Projektergebnisse ist Voraussetzung.

Gegenstand der Förderung

Folgende Felder werden adressiert:

  • Organische Leuchtdioden
  • Organische Photovoltaik
  • Querschnittsthemen, insb. Sensorik, Batterien und Schaltungskonzepte
  • Nachwuchsgruppen
  • Begleitforschung

Organische Leuchtdioden

Der wesentliche Punkt ist, die im Labor am aufwändig präparierten Einzelstück gezeigten Ergebnisse kostengünstig auf eine industrietaugliche Fertigungsumgebung zu übertragen. Fördergegenstand ist hier sowohl die Anwendung als auch technologieseitig die jeweils vollständige Prozesskette von der Erforschung neuartiger funktionaler Materialien über eine innovative Prozesstechnik bis hin zu innovativen Bauelementkonzepten. Beispielhafte Schwerpunkte der Förderung:

  • Neue Bauteilstrukturen, die eine verbesserte Leistungsfähigkeit von OLED-Bauelementen ermöglichen
  • Konzepte zur Verbesserung der Lichtauskopplung bzw. zur Vermeidung von Verlustmechanismen
  • Neuartige OLED-Emitter, insbesondere im blauen Spektralbereich, mit innovativen Wirkmechanismen zur Erhöhung der Effizienz
  • Materialien für effizienten Ladungsträgertransport
  • Hochskalierung der Syntheseprozesse von OLED Materialien, inklusive entsprechender industrierelevanter Analytikmethoden
  • Erforschung und Demonstration neuartiger Leuchtenkonzepte auf Basis von OLED

Organische Photovoltaik

Vorhandene Kenntnisse aus der rasch voranschreitenden Entwicklung anderer Bauteile aus organischen Halbleitern, sowie die Ergebnisse der ersten Phase der Innovationsallianz Organische Photovoltaik sind eine wesentliche Grundlage für diese Förderbekanntmachung. Fördergegenstand ist das Verständnis grundlegender Prozesse und die Erforschung neuer Anwendungskonzepte für organische Solarzellen auf Basis geeigneter Materialien. Schwerpunkte der Förderung liegen auf:

  • der Steigerung des Wirkungsgrades. Zielgröße: Wirkungsgrade 5% für OPV auf flexiblen Substraten sowie 10% auf starren Substraten bei Zellen im cm²-Maßstab mit anwendungsorientierten Lebensdauern
  • Hybridkonzepten aus organischer und konventioneller Photovoltaik
  • Konzepten, die einen größeren Bereich des Sonnenlichtspektrums ausschöpfen
  • grundlegenden Forschungsarbeiten, um die Voraussetzungen für eine Kommerzialisierung organischer Solarzellen zu schaffen
  • Minimierung der Herstellungskosten (weniger als 0,5 € pro Wp) durch die Verwendung kostengünstiger Materialien und effizienter Herstellungstechnologien
  • Hochskalierung der Produktionsprozesse, um die Kosten näher an die Marktreife zu bringen
  • Erforschung von Anwendungen, die zugeschnitten sind auf die besonderen Eigenschaften der OPV
  • Erschließung von künftigen Anwendungsmöglichkeiten im stationären Bereich

Querschnittsthemen

Forschungsarbeiten zu weiteren Anwendungen der organischen Elektronik wie z.B. Sensoren, Speicherbausteine, Transistoren und Batterien, wobei insbesondere durch die Kombination der unterschiedlichen OE-Technologien neue Anwendungsmöglichkeiten aufgezeigt werden sollen. Querschnittsthemen, die technologie- und applikationsübergreifend behandelt werden können:

  • Dünnschicht-Verkapselungstechnologien mit sehr guten Barriereeigenschaften für hohe Lebensdauern
  • Innovative Beschichtungstechnologien (vakuum- oder lösungsbasiert) zum großflächigen Aufbringen der organischen Materialien mit hoher Materialausbeute, bei niedrigen Temperaturen und hohem Durchsatz oder simultan auf großen Flächen
  • Technologien zur In-Situ-Prozesskontrolle bei Beschichtungsverfahren
  • Materialien und Prozesse zum Ersatz teurer Elektrodensysteme
  • Erforschung von integrierten Devices, die organische Leuchtdioden und / oder OPV mit anderen organik-basierten Technologien wie der organischen Elektronik kombinieren
  • Bereiche organischer Bauelemente wie gedruckte Transistoren oder Batterien

Nachwuchsgruppen

Zum Aufbau qualifizierter Nachwuchskräfte eröffnet die Fördermaßnahme die Möglichkeit, klar definierte Forschungs- und Innovationsfelder im Rahmen von Nachwuchsgruppen einschließlich zugehöriger Fachveranstaltungen und Summer Schools zu fördern. Für die Nachwuchsgruppen können die Stelle des Gruppenleiters (Nachwuchsforschers), ein bis zwei Postdoktoranden, ein bis zwei Doktoranden, ein technischer Mitarbeiter sowie Verbrauchsmaterial und die unbedingt notwendigen Geräte beantragt werden. Die Gruppe sollte interdisziplinär zusammengesetzt sein. Wesentliche Voraussetzung einer erfolgreichen Bewerbung sind insgesamt exzellente Forschungsansätze, die Grundlagenforschung gezielt auf die spätere Anwendung ausrichten bzw. die die wirtschaftlich sinnvolle Anwendung von organischer Photovoltaik ermöglichen.

Begleitforschung

Die Begleitforschung soll die Aufgabe übernehmen, unter Einbeziehung von betroffenen Unternehmen weitere Anwendungsmöglichkeiten und neue Märkte für die geförderten Techniken zu identifizieren und die Schaffung von Standards vorzubereiten. Hierbei ist zu untersuchen welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, damit die Technologie unter Einbeziehung von Industrie und KMUs in die Anwendung überführt werden kann und in der Gesellschaft eingesetzt wird.

Zuwendungsempfänger, Zuwendungsvoraussetzungen

Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit Sitz und überwiegender Ergebnisverwertung in Deutschland, Hochschulen, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sind antragsberechtigt. Die Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) ist ausdrücklich erwünscht. Die Förderung zielt auf Verbundprojekte zwischen Unternehmen und Hochschulen bzw. gemeinnützigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Sie sollen primär anwendungsorientiert (entlang der Wertschöpfungskette) und industriegeführt sein. Die Partner eines Verbundprojekts haben ihre Zusammenarbeit in einer Kooperationsvereinbarung zu regeln. Für jedes Verbundprojekt ist ein Koordinator zu bestellen, der in der Regel von einem industriellen Partner zu stellen ist.

Zuwendung

Bemessungsgrundlage für Zuwendungen an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten, die in der Regel - je nach Anwendungsnähe des Vorhabens - bis zu 50% anteilfinanziert werden können.

Bemessungsgrundlage für Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und vergleichbare Institutionen sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben, die unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 100% gefördert werden können.

Es wird erwartet, dass sich Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft im Rahmen industrieller Verbundprojekte entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit an den Aufwendungen der Hochschulen und öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen angemessen beteiligen, sofern letztere als Verbundpartner mitwirken.

Förderverfahren, Einreichung der Skizzen

Die eingereichten Projektvorschläge stehen untereinander im Wettbewerb. Das Förderverfahren ist zweistufig. Vorlagefrist ist der 14.10.2011.

In der ersten Stufe sind zunächst dem jeweils zuständigen Projektträger unter der o.a. Anschrift Projektskizzen, bestehend aus der easy-Skizze und der Vorhabenbeschreibung in schriftlicher Form in zweifacher Ausfertigung auf dem Postweg und in elektronischer Form auf einem Speichermedium und als E-Mail vorzulegen. Die Verbundpartner reichen, vertreten durch den Koordinator, eine gemeinsame, begutachtungsfähige Projektskizze im Umfang von maximal 15 DIN A4-Seiten (inkl. Anlagen ohne easy-Skizze, Schriftgrad 12) bei den o.g. Projektträgern entsprechend der genannten Themenaufteilung ein.

Eine Vorlage für eine kommentierte Mustergliederung zur Erstellung der Skizzen finden Sie hier. Weitere Vordrucke für Förderanträge, Richtlinien, Merkblätter, Hinweise und Nebenbestimmungen können hier abgerufen werden.

In der zweiten Verfahrensstufe werden die Interessenten bei positiv bewerteter Projektskizze aufgefordert, bei Verbundvorhaben in Abstimmung mit dem vorgesehenen Verbundkoordinator einen förmlichen Förderantrag vorzulegen, über den nach abschließender Prüfung entschieden wird.

Ansprechpartner

Ansprechpartner für alle Fragen zur Abwicklung der Bekanntmachung stehen bei den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung beauftragten Projektträgern zur Verfügung.

Für die Skizzen mit Hauptschwerpunkt Organische Leuchtdioden, und weitere Anwendungsmöglichkeiten:

VDI Technologiezentrum GmbH
Projektträger Photonik, Optische Technologien
VDI-Platz 1
40468 Düsseldorf

Für die Skizzen mit Hauptschwerpunkt Organische Photovoltaik, Nachwuchsgruppen und Begleitforschung:

Projektträger Jülich (PtJ) - Geschäftsbereich ERG

Einreichungsfrist

19.08.2011 - 14.10.2011

Ansprechpersonen

Foto: Dipl.-Phys. Lars Unnebrink
Dipl.-Phys. Lars Unnebrink
Koordination Förderprogramm Photonik
+49 211 6214-598