LASER World of PHOTONICS: neue Perspektiven eröffnen

Veranstaltungen
24.06.2019
Erstellt von Photonik Forschung Deutschland

„Kompetenz hoch drei“ heißt es seit heute wieder auf der LASER World of PHOTONICS in München. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) präsentiert sich auf der Messe: Programmhighlights am ersten Tag waren die Photonik-Akademie „Spezial“ und das Abschlussmeeting der Förderinitiativen „Open Photonik“ und „Light Cares“.

Gruppe junger Leute jubelt und freut sich
Das BMBF hat 30 Alumni der Photonik- und Quantum Futur-Akademien zur Photonik-Akademie "Spezial" auf die Messe eingeladen. Bild: VDI Technologiezentrum/Martin Klindtworth

Vom 24. bis 27. Juni bringt die Weltleitmesse der Photonikbranche wieder Innovation, Praxisanwendung und Forschung unter einem Dach zusammen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt seine Förderaktivitäten in den Bereichen Photonik und Quantentechnologien an insgesamt drei Ständen und bei vielfältigen Veranstaltungen vor. In Halle A3, Stand 210 informiert das Bundesforschungsministerium außerdem über die Förderprogramme „Photonik Forschung Deutschland“ und „Quantentechnologien – von den Grundlagen zum Markt“ und berät Interessierte zu den Fördermöglichkeiten.

Projekte aus zwei Open-Innovation-Förderinitiativen stellen sich vor

Zu den Highlights des BMBF-Rahmenprogramms am ersten Messetag zählen die Photonik-Akademie „Spezial“ und das Abschlussmeeting von Projekten aus den Förderinitiativen „Open Photonik“ und „Light Cares“ aus dem Forschungsfeld Open Innovation. Mit diesem Forschungsfeld öffnet das BMBF den Innovationsprozess für die Maker-Szene sowie Bürgerinnen und Bürger. Das ermöglicht Wissenschaft und Wirtschaft, schneller und besser zu nachhaltigen Ergebnissen zu kommen. Ziel ist die Entwicklung von Open-Innovation- bzw. Open-Source-Ansätzen, um die Nutzung photonischer Komponenten oder Systeme zu verbessern und in die Breite zu tragen.

„Light Cares“: mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung

Den Anfang beim Abschlussmeeting machten vier „Light Cares“-Projekte: APROACH, Made for my Wheelchair, SELFMADE und SLSASSIST. Die Projekte haben zum Ziel, durch die Zusammenarbeit von Forschenden, Makern und Menschen mit Beeinträchtigungen neuartige und individuelle Hilfsmittel für ebendiese Menschen mit Beeinträchtigungen zu entwickeln. Dabei geht es oft um Probleme in Alltagssituationen, für die es bisher keine Lösung gibt.

So werden im Projekt SLSASSIST individuelle Hilfen für an Rheuma erkrankte Menschen entwickelt und mit dem 3D-Drucker produziert, z.B. Stift-Griffhilfen für Menschen, die ihre Hand nicht mehr schließen können, und Handgelenkschoner für die Bildschirmarbeit. Das Projekt SELFMADE hat einen inklusionsorientierten MakerSpace eingerichtet, an dem Menschen mit Behinderungen ihre eigenen Hilfsmittel nicht nur erdenken, sondern auch selbst herstellen können. Zu diesem Zweck haben die Projektpartner Verfahren zur Nutzung von makertypischen Werkzeugen durch Menschen mit Behinderungen entwickelt und eine Barrierefreiheit-Checkliste speziell für MakerSpaces erstellt, die sie erstmals auf der Messe präsentierten.

Eine grundlegende Frage, die sich allen „Light Cares“-Projekten stellt, ist die der Kontaktaufnahme zur Zielgruppe: Wie können sie auf ihre Arbeit aufmerksam machen? Wie erfahren Menschen mit Beeinträchtigungen, dass es für sie zugängliche Projekte und sogar ganze MakerSpaces gibt, die ihnen das Leben mit speziell auf sie angepassten Hilfsmitteln erleichtern können? Über diese Frage und mögliche Lösungsansätze tauschten sich die Partner der verschiedenen Projekte rege aus. Denn eines liegt ihnen besonders am Herzen: Die Ideen für Hilfsmittel und die Verfahren zu ihrer Entwicklung sowie Herstellung an die Menschen zu bringen, die sie brauchen – und immer wieder neue Lösungen zu erarbeiten.

Informationen zu allen „Light Cares“-Projekten

„Open Photonik“: Verständnis von optischen Systemen fördern

Begeisterung für Photonik insbesondere im Rahmen offener Innovationsprozesse treibt auch die „Open Photonik“-Projekte voran. Die Zusammenarbeit von Forschenden, Studierenden, Makern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern führt zu völlig neuen Perspektiven auf photonische Technologien und ihren Einsatz in den unterschiedlichsten Lebens- und Arbeitsbereichen.

Neun der Projekte stellten den aktuellen Stand ihrer Forschung in einem Vortrag vor: von DIY-Holographie und -Interferometern aus Lego-Steinen (myphotonics) über Open-Source-Ansätze für intelligente Licht- und Beleuchtungssysteme (OpenLicht) bis hin zur Erfassung von Umweltdaten mit einer DIY-Umweltmessstation (SenseBox) reicht das Spektrum. Einige Projekte vollziehen erfolgreich den Wechsel aus MakerSpaces und universitärer Forschung in die industrielle Anwendung. Zum Beispiel BaKaRoS, das Baukastensystem zur Realisierung optischer Systeme: Das Projekt startete mit optischen Aufbauten wie Fernrohren und Mikroskopen, die mit 3D-gedruckten Komponenten und fischertechnik zusammengesetzt werden – und sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler richten. Inzwischen führt das Projekt auch Rapid-Prototyping-Workshops mit IHKen und Unternehmen durch, die serielle Produktion der Baukästen mit fischertechnik ist in Planung. Auf die Messe brachte das Projekt das neue 3D-Mikroskop mit.

Während der gesamten Messezeit stellen ausgewählte Open-Photonik-Projekte am Stand B2.431 aus.

Informationen zu allen „Open Photonik“-Projekten

Photonik-Akademie „Spezial“: Nachwuchs und Industrie zusammenbringen

Auf dem Abschlussmeeting war auch die Photonik-Akademie „Spezial“ zu Gast: Hierzu hat das BMBF 30 Alumni der Photonik- und Quanten-Akademien der Jahre 2012 bis 2018 eingeladen. Auf dem Programm stehen Kennenlernen und Austausch mit Forschenden und Wirtschaftsunternehmen sowie ein Meet-up mit Start-ups aus Photonik und Quantentechnologien. Mit der Photonik-Akademie und der Quantum Futur Akademie unterstützt das BMBF die Fachcommunity bei der Nachwuchsansprache.

Informationen zur Photonik-Akademie

Informationen zur Quantum Futur-Akademie

 

Gruppe von jungen Menschen auf einem Messestand, ein Herr im Anzug deutet auf ein Display und erklärt ihnen etwas
Dr. Wilhelm Kaenders, Mitgründer und Vorstand der TOPTICA Photonics AG, erklärt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Photonik-Akademie „Spezial“ persönlich die TOPTICA-Lasersysteme zum Einsatz im Quantencomputing. Bild: VDI Technologiezentrum
Ein Mann und eine Frau stehen auf einer Bühne, der Mann steht an einem Rednerpult
Dr. Joachim Fröhlingsdorf, VDI Technologiezzentrum, eröffnet das Abschlussmeeting der BMBF-Förderinitiativen "Open Photonik" und "Light Cares". Neben ihm die Moderatorin des Meetings, Prof. Dipl.-Des. Anne Bergner, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Bild: VDI Technologiezentrum/Martin Klindtworth
Menschen sitzen an Tischen und hören einem Vortragenden auf einer Bühne zu, der im Bild von hinten zu sehen ist
Großes Interesse der Messebesucher am Abschlussmeeting der BMBF-Förderinitiativen "Open Photonik" und "Light Cares". Im Hintergrund der BMBF-Messestand mit Open-Innovation-Projekten. Bild: VDI Technologiezentrum/Martin Klindtworth