Neue Projekte im Juli

Forschung
01.07.2022
Erstellt von Photonik Forschung Deutschland

Im Juli starten wieder fünf spannende neue Projekte, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Photonik Forschung Deutschland“ fördert.

Ein Startblock auf einre Laufbahn
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KMU-innovativ

Mit der Fördermaßnahme „KMU-innovativ: Photonik und Quantentechnologien“ unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) risikoreiche industrielle vorwettbewerbliche FuE-Vorhaben, die technologieübergreifend und anwendungsbezogen sind. Sie sollen den Bereichen Photonik oder Quantentechnologien zugeordnet werden können und für die Positionierung des Unternehmens am Markt von Bedeutung sein.

Ziel ist die Stärkung der KMU-Position bei dem beschleunigten Technologietransfer aus dem vorwettbewerblichen Bereich in die praktische Anwendung. Im Rahmen dieser Maßnahme starten zwei neue Projekte:

Im Projekt InMoKoSens entwickeln die Partner einen hochfrequent fokusabstandsmodulierten Konfokalsensor und eine speziell angepasste Signalauswertung. In Kombination mit einem neuartigen Ansatz zur Kompensation von temperaturbedingten Messabweichungen soll eine Präzision im einstelligen Nanometerbereich ermöglicht werden. Das neue Sensorprinzip wird in einen robusten, industrietauglichen Demonstrator überführt.

Im Projekt OCTinline wird ein System zur Prüfung von Siegelnahtdefekten bei recycelbaren Folienwerkstoffen konstruiert. Das Demonstrator-System, das die besonderen Anforderungen bezüglich Erfassungsgeschwindigkeit, -genauigkeit und schneller Messdatenverarbeitung erfüllt, wird in die Verpackungsmaschine integriert. Mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) können so fehlerhafte Siegelnähte bereits während der Produktion erkannt werden.

Schnelle Optische Kontrolle

Im Rahmen der Maßnahme „Photonik für die digital vernetzte Welt – Schnelle optische Kontrolle dynamischer Vorgänge“ befördert das BMBF industriegeführte, vorwettbewerbliche Verbundprojekte, die zu völlig neuen oder wesentlich verbesserten, technischen Systemlösungen im Bereich der latenzarmen optischen Kontrolle und dynamischen Prozessteuerung führen. Sie sollen ein hohes Risiko und eine besondere Komplexität der Forschungsaufgabe aufweisen, für deren Lösung ein inter- und multidisziplinäres Vorgehen sowie eine enge Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen erforderlich ist.

Im Projekt FASTDOC, das im Rahmen dieser Maßnahme startet, wird eine neue Generation von Zeilensensoren konzipiert und hergestellt, die eine schnelle, lückenlose Inspektion bewegter Dokumente ermöglichen. Auf dieser Basis wird in Kombination mit einer sensornahen Datenvorverarbeitung ein maschinenintegrierbares Inspektionssystem erstellt. Das neue System erlaubt bei allen Prozessen, bei denen Druckverfahren eingesetzt werden, eine 100%-Kontrolle aller Details bereits während der Fertigung.

Mikrobielle Belastungen

Mit der Maßnahme „Photonische Verfahren zur Erkennung und Bekämpfung mikrobieller Belastungen“ sollen die Methoden in diesem Bereich maßgeblich weiterentwickelt werden. Im Zentrum steht dabei die Verfügbarkeit innovativer, professioneller Photonik-Komponenten und -Systeme zur Detektion und Identifizierung von Keimen sowie zur Dekontamination.

Das Projekt FMC, das im Rahmen dieser Maßnahme startet, untersucht die technologischen Grundlagen für zwei Verfahren, um Krankheitserreger über ihre Stoffwechselprodukte und Signalmoleküle nachzuweisen. Im Rahmen der Fleischproduktion schaffen diese neuen Untersuchungsmethoden die Grundlagen für einen schnellen bakterienspezifischen Nachweis von Kontaminationen. So kann die Kontrolle mikrobieller Belastungen des Schlachtgutes bereits während der Herstellung erfolgen.

Wissenschaftliche Vorprojekte

Zur Bewertung von Ergebnissen der Grundlagenforschung bezüglich ihres Marktpotenzials sind wissenschaftlich-technische Vorarbeiten notwendig. Mit der Maßnahme „Wissenschaftliche Vorprojekte (WiVoPro): Photonik und Quantentechnologien“ fördert das BMBF Vorprojekte mit dem Ziel, wissenschaftliche Fragestellungen im Hinblick auf zukünftige industrielle Anwendungen in der Photonik und Quantentechnologie zu untersuchen. Sie sollen die bestehende Forschungsförderung ergänzen und eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und industriegeführter Verbundförderung schlagen.

Um Lichtquellen mit maßgeschneiderten Eigenschaften erzeugen zu können, sollen im Projekt EMDeN, das im Rahmen diese Maßnahme startet, zwei Materialsysteme mit unterschiedlichen Eigenschaften kombiniert werden. Es wird ein Herstellungsverfahren entwickelt, um Seltenerd-dotierte Nanokristalle in das Glas von optischen Fasern einzubetten. Diese neue Materialklasse der Nanokristall-dotierten Glasfasern hat großes Potential als Laser- bzw. Einzelphotonenquellen und ermöglicht vielfältige Anwendungen in den Quantentechnologien, den Lebenswissenschaften und der Messtechnik.

Weitere Maßnahmen mit laufender Einreichungsfrist finden Sie hier.